Der saudi-arabische Blogger Raif Badawi veröffentlichte im Internet seine Gedanken über Politik, Religion und Freiheit. Er wurde dafür zu zehn Jahren Gefängnis, einer Geldstrafe von 200.000 Euro und tausend Peitschenhieben verurteilt. Um mutigen Einsatz für die Meinungsfreiheit zu förden, hat die international media alliance (IMA) gemeinsam mit Badawis Ehefrau, Ensaf Haidar, den Raif Badawi Award for courageous journalists ins Leben gerufen. Die Auszeichnung wird erstmals am 13. November auf dem Bundesmedienball in Berlin vergeben. Verkündet wurde der Gewinner am 17. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse.

Der Raif Badawi Award for courageous journalists wird von der international media alliance verliehen. Mitträger ist die Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit. Der Preis wird finanziell unterstützt durch den Bundesmedienball, den Börsenverein des Deutschen Buchhandels sowie die Ullstein Buchverlage. 

Für den Raif Badawi Award hat eine unabhängige Jury fünf mutige Journalisten und Organisationen, die sich für Meinungsfreiheit stark und auf Missstände in der arabischen Welt aufmerksam machen, nominiert.

Zu den Kandidaten zählte:   

 

Die Samir Kassir Foundation:
Eine NGO im Libanon, die demokratische Kultur und Pressefreiheit fördert


Die in Beirut ansässige Samir Kassir Stiftung fördert und verteidigt die Pressefreiheit in den Ländern des Nahen Ostens. Sie ist nach Samir Kassir benannt, einem libanesischen Journalisten und Publizisten, der am 2. Juni 2005 in Beirut durch einen gezielten Bombenanschlag ermordet wurde. Sein tragischer Tod reiht sich ein in die vielen Versuche, freiheitliche Intellektuelle im Libanon zum Schweigen zu bringen.

Die 2006 gegründete Stiftung arbeitet gemeinsam mit Akteuren der Zivilgesellschaft, um im Libanon und in der arabischen Welt eine demokratische politischen Kultur sowie Ausdrucksformen kultureller Freiheit und Vielfalt zu verbreiten und zu schützen. Die Samir Kassir Stiftung pflegt das geistige Erbe ihres Namensgebers, indem sie talentierte Nachwuchsjournalisten fördert und eine Bewegung für die kulturelle, demokratische und säkulare Erneuerung der Gesellschaften des Nahen Ostens schaffen möchte.

Das 2007 gegründete „Skeyes Center for Media and Cultural Freedom“ der Stiftung beobachtet und dokumentiert Verletzungen der Pressefreiheit und Übergriffe auf Journalisten und Medienschaffende. Das Zentrum bietet Trainings für Journalisten an, u. a. den „Journalist's Survival Guide“ - ein Handbuch, das Gefahren der investigativen Berichterstattung vor Ort beschreibt und entsprechende Schutzvorkehrungen empfiehlt.

Eine der Hauptaktivitäten der Stiftung ist die Vorbereitung und Durchführung des Beiruter Frühlingsfestivals, das 2009 gegründet und zum ersten Mal veranstaltet wurde. Das Festival ist einzigartig in der Region, insbesondere wegen seiner multidisziplinären Veranstaltungen rund um die Themen Toleranz und kulturelle Vielfalt

Neben der Samir Kassir Foundation sind weitere Kandidaten für den Raif Badawi Award:


http://www.bahrainrights.org/